Jean Arp lu par Myriam Fichter

Myriam Fichter

Peintre et sculpteur de premier plan, Jean Hans Arp (1886-1966) fut aussi, avec ses amis René Schickele et Ernst Stadler, l’un des écrivains les plus marquants de sa génération. Son écriture, en allemand comme en français, montre la même originalité et la même force qui ont fait son renom de plasticien. C’est son œuvre qui a été distinguée la première par le prix Nathan Katz du patrimoine, en 2005.

Grâce à la bourse Nathan Katz du patrimoine, Aimée Bleikasten a traduit l’ensemble des poèmes de la dernière période de Arp. Ces poèmes ont aux Éditions Arfuyen paru en deux volumes bilingues : Sable de lune (2005) et La Grande Fête sans fin (2014).

Les trois textes ici présentés sont extraits du second de ces livres (© Éditions Arfuyen, Paris-Orbey, 2014). Ils sont lus par Myriam Fichter, élève au Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique de Paris (CNSAD) que nous remercions très vivement.

DAS KIND EINES PUNKTES

Das Kind eines Punktes / L’enfant d’un point

Er weiß nicht wie er aussieht. / Zum tausendsten Mal / tritt er vor seinen Spiegel / aber sieht sich nicht im Spiegel. / Er hat sich nocht nie gesehen. / Er will aber wissen wie er aussieht.

Il ne sait pas à quoi il ressemble. / Pour la millième fois / il se met devant sa glace / mais ne se voit pas dans la glace. / II ne s’est encore jamais vu. / Il veut pourtant savoir à quoi il ressemble.

«Wie sehe ich aus. / Sehe ich aus / wie eine greise spazierengehende Spinne / die hin und wieder Ade winkt weil sie mit ihren langen Zehen / an einem klebrigen Luftstrich / kleben bleibt. / Sehe ich aus wie ein Schlips / der an was hängt. / Sehe ich aus wie ein irrsinniger Wanderer / der andauernd wandert und mäandert / daß selbst die lustigen Bächlein / vor ihm Reißaus nehmen / weit weit fort / in den Gottesacker der Bäche / aus Sand und Löschblättern.»

« À quoi puis-je bien ressembler. / Est-ce que je ressemble / à une vieille araignée en vadrouille / faisant de temps en temps un signe d’adieu / car de ses longs orteils / elle reste engluée / dans un courant d’air gluant. / Est-ce que je ressemble à une cravate / à quelque objet suspendue. / Est-ce que je ressemble à un voyageur fou / qui sans cesse chemine et sinue / tant et si bien que même les joyeux ruisselets / se sauvent à son approche / loin très loin / au cimetière des ruisseaux / de sable et de papier buvard. »

Immer wieder tritt er vor den Spiegel / in seinem Spiegelsaal / zertrümmert Spiegel und sieht sich nicht. / Er heult verzweifelt:

Toujours il se remet devant la glace / dans sa galerie des glaces / fracasse des glaces / et ne se voit pas. / Désespéré il hurle :

«Sehe ich überhaupt nicht aus. / Bin ich unsichtbar. / Bin ich ein Punkt. / Bin ich weniger als ein Punkt. / Vielleicht bin ich das Kind eines Punktes / das ein für allemal Kind bleibt. / Ja darum sehe ich mich nicht im Spiegel.»

« Est-ce que vraiment je ne ressemble à rien. / Suis-je invisible. / Suis-je un point. / Suis-je moins qu’un point. / Peut-être suis-je l’enfant d’un point / qui reste enfant une fois pour toutes. / Oui voilà pourquoi je ne me vois pas dans ta glace. »

Er tritt wieder vor seinen Spiegel / haucht ihn an und reibt ihn mit einem Fensterleder. / Es hilft nichts. / Er sieht sich nicht. / Es hilft nichts. / Er kann sich nicht sehen. / Er schluchzt laut auf. / Verzweifelt vor Hoffnungslosigkeit läuft er auf die Straße. / Niemand sieht ihn.

Il se remet devant sa glace / la couvre de buée et l’essuie avec une peau de chamois. / Rien n’y fait. / Il ne se voit pas. / Rien n’y fait. / Il ne peut se voir. / Il éclate en sanglots. / Éperdu de désespoir / il court dans la rue. / Personne ne le voit.

DER SEHMANN

Der Sehmann / Le voyant

Der schönste Beruf / ist der eines Sehmannes / eines Mannes der in das Sehen / unsterblich verliebt ist. / Der Beruf eines Seemannes / also eines Mannes der in See sticht / der Beruf eines Seefahrers / ist auch nicht schlecht
aber kann dem des Sehmannes / nicht das Wasser reichen.

Le plus beau métier / est celui du voyant / d’un homme épris de la voyance / à la vie à la mort. / Le métier d’un voguant / d’un homme donc qui fend les vagues / le métier d’un voyageur des vagues / n’est pas mal non plus / mais ne peut arriver au niveau / de celui d’un voyant.

Der Sehmann sticht mit seinen Blicken / nicht nur in das Wasser / sondern auch in das Feuer in die Erde in die Luft. / Der Sehmann sticht Blicke / sticht Sternenküsse in den Himmel. / Tag und Nacht / küssen seine Augen die Traumtiefen. / Nicht einmal von den Märchenkapitäninnen / die in ihren Märchenschiffen / Lichtanker Lichtblicke Lichtpunkte Hoffnungsstrahlen / mit sich führen / läßt er sich beirren.

Le regard du voyant / ne fend pas seulement l’eau / mais aussi le feu la terre et l’air. / Le voyant envoie des regards /
envoie des baisers d’étoiles dans le ciel. / Jour et nuit / ses yeux embrassent les profondeurs du rêve. / Il ne se laissera pas égarer / pas même par les fées–capitaines / qui dans leurs navires enchantés / emportent des ancres des éclairs des points lumineux / et des lueurs d’espoir.

EWIGE TRAUMBLUMEN

Ewige Traumblumen / Fleurs éternelles de rêve

dem narrenhaus der erde / möchte ein armer mann entkommen. / er weiß nicht aus noch ein / und hungert obendrein. / ja er besitzt ganz und gar nichts / weder sichtbares noch unsichtbares.

es war ihm zwar gelungen / durch die hintertüre / der seelenwanderung / in die gestalt / eines kameles einzudringen. / nun aber ließ man ihn nicht / durch das nadelöhr / in das himmelreich ein.

sein letztes körnlein / fiel unter den tisch. / sein letztes pünktlein / fiel unter den tisch / ins bodenlose / zur schwarzen rose.

er weint vor einem vollendeten oval / auf der abgeschossenen tapete / er träumt / immer weiter / von der erde / dem apokalyptischen / blühenden / gärtlein // er sieht von dort / gut alle wege / die er auf seinem lebensweg / hätte nehmen sollen .

an stelle eines kopfes / wünscht er sich / einen stern. / an stelle des kopfes / wünscht er sich / einen strauß / von sternen.

toren / und / tote / bleiben immer / jung / wie die / ewigen / traumblumen.

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